08.03.
2016
Wie sieht das Labor der Zukunft aus? Wie funktioniert Genome Editing mittels CRISPR/Cas? Woran und mit welchen Methoden forschen Arbeitsgruppen auf dem Campus Buch? Der 3. Bildungskongress für Technische Assistentinnen und Assistenten (TA’s) in den Life Sciences am 5. März 2016 war dicht gepackt: Auf dem Programm standen Workshops, interaktive Vorlesungen, Laborführungen und Networking. Insgesamt nahmen rund 70 TA’s teil.
Technische Assistentinnen in den Lebenswissenschaften müssen sich immer schneller an neue Entwicklungen, Methoden und Produktinnovationen anpassen, weshalb das kompakte Angebot auf große Resonanz stieß. Molekularbiologische und zellbiologische Techniken, die zunehmend bei der Erforschung von Krankheitsursachen zum Einsatz kommen, sind mit komplexen Arbeitsabläufen verbunden. Diplom-Biologin Claudia Jacob, Leiterin im Gläsernen Labor, kennt die Herausforderungen, denn sie hat selbst als TA gearbeitet: „Solche Experimente zu planen, zu interpretieren und zu dokumentieren ist sehr anspruchsvoll. Wir bieten deshalb Führungen durch Labore, die mit den neuesten Technologien arbeiten und richten die Workshops sehr praxisbezogen aus.“
Einblicke in die Forschung gewährten das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC), das zur Helmholtz-Gemeinschaft gehört, das Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) und die Stem Cell Core Facility des Berlin Institute of Health/MDC. Der Auftaktvortrag von Dr. Tanja Musiol, Eppendorf AG, beleuchtete, wie smarte Innovationen schon heute die Arbeitsprozesse im Labor erleichtern können. Neun Workshops mit MDC-Wissenschaftlern und weiteren Experten boten ein weites Spektrum – von „Genome Editing“ über rechtliche Aspekte des Tierschutzes bis hin zu digitaler Gestaltung fürs Labor mit Indesign. Die Sponsoren Eppendorf AG und Labfolder GmbH trugen zum Kongress mit Themen wie „Reproduzierbares und kontaminationsfreies Arbeiten in der Zellkultur“, „Laborautomation“ und „Digitales Laborbuch“ bei. Beim Speed Dating beantworteten Experten aus den Biotech-Unternehmen des Campus Fragen rund um Forschung und Labor.
„Aus unserer Sicht ist es ein großer Gewinn für die Teilnehmerinnen, sich mit Experten oder untereinander zu vernetzen. Fachwissen unkompliziert zu teilen, kann im Laboralltag sehr hilfreich sein“, so Claudia Jacob. Dies bestätigten viele Teilnehmerinnen. „Von der Erfahrung anderer profitieren gerade Berufsanfänger“, erklärte Kathrin Warnke, die am Deutschen Institut für Ernährungsforschung als TA arbeitet. „Für mich ist der fachliche Austausch sehr inspirierend – und die Gelegenheit, Kollegen aus anderen Laboren kennenzulernen.“
Für eine kurze Erholung sorgten Entspannungs- und Bewegungsübungen mit CampusVital, die auch für den Alltag im Labor geeignet sind. Schließlich endete die Veranstaltung mit einem unterhaltsamen Quiz, bei dem die Kongressteilnehmer mit ihrem Fachwissen um den „TA-Champion“ wetteiferten.
Über den Bildungskongress für Technische Angestellte in den Life Sciences
Der Bildungskongress wurde 2009 ursprünglich zur Vernetzung und Weiterbildung der Technischen Assistentinnen und Assistenten am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin ins Leben gerufen und ist inzwischen offen für TA‘s aus ganz Deutschland. Er wird vom Gläsernen Labor organisiert und von Forschungseinrichtungen und Biotech-Unternehmen des Campus Berlin-Buch sowie externen Life Science Firmen unterstützt.
Bei der Führung stand auch ein Blick durchs Mikroskop auf dem Plan: Jana Rossius (Bildmitte) stellte ihre Arbeit als Technische Assistentin im MDC-Labor vor. Sie arbeitet in der Gruppe von Dr. Robert Zinzen, die die Entwicklung des Nervensystems an Fruchtfliegen erforscht. (Foto: C. Minkewitz, BBB Management GmbH)